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von Andrea Schober

Eine Weihnachtsmaus sieht rot! (Weihnachtsgeschichte)

Die kleine Maus Ottilie hatte ihr Mauseloch hinter einem kleinen Schränkchen im Wohnzimmer. Sie fühlte sich dort sicher, weil keiner den Eingang zu ihrem Haus sehen konnte. Doch eben wurde das kleine Schränkchen plötzlich verrückt und die kleine Maus bekam große Angst. Sie verkroch sich in die hinterste Ecke ihres Mauselochs.

Naja, ein richtiges Mauseloch war es eigentlich nicht. Es war ein kleiner Spalt in der Fußleiste, den Ottilie noch etwas vergrößert hatte, gerade so, dass sie hindurchpasste.  Dahinter reichte die Holzverkleidung der Wand nicht bis zum Fußboden, so dass Ottilie sich nach und nach eine richtige Höhle eingerichtet hatte.

Zu Essen hatte sie auch genug. Sie sammelte, wenn niemand im Haus zu hören war, meistens nachts, die Reste ein, die auf dem Fußboden lagen. Das reichte für sie, so dass sie sich sogar noch einige Vorräte anlegen konnte.

Nun schien sich vor ihrem Haus einiges zu verändern. Ein lautes Geräusch brummte auf und ein klapperndes Etwas wurde über den Fußboden hin und hergeschoben.

"Hoffentlich entdecken sie mich nicht", dachte Ottilie und hielt sich die Ohren zu.

Nachdem der Lärm vorbei war, schaute sie vorsichtig mit einem Auge hinter der Fußleiste hervor. Sie sah wie ein Mensch einen großen Tannenbaum Richtung Mauseloch trug. Dann kam ein anderer Mensch und stellte einen Ständer an die Stelle, wo vorher das Schränkchen stand.

Ottilie versteckte sich schnell wieder, hörte aber, wie die Mensche noch lange vor ihrem Haus herumwerkelten. Es wurde schon dunkel und immer noch vernahm sie Schritte, die im Zimmer hin und her liefen.

"Was machen die Menschen nur?", fragte sich Ottilie. Doch dann war endlich Ruhe.

Als die Menschen nicht mehr zu hören waren, schaute Ottilie wieder aus ihrem Mauseloch. "Was war dann das? Warum stand dieser Tannenbaum plötzlich vor ihrem Haus?

Sie tappste langsam hervor und lief um den Weihnachtsständer herum. Als sie unter den Tannenzweigen hervorkam, sah sie plötzlich über sich etwas Ungewöhnliches. Da der Mond etwas durchs Fenster schien, konnte sie etwas Rotes erkennen. So etwas hatte Ottilie noch nie gesehen. Es schien an den Zweigen des Baumes zu hängen, sah rund aus und glänzte im Mondenschein.

Ottilie war ganz begeistert.

War es ein leuchtender Apfel oder eine ganz andere Frucht, die sie noch gar nicht kannte? Sie wusste überhaupt nicht, dass es Tannenbäume mit Früchten gab.

Ottilie war schrecklich aufgeregt. Zu gerne hätte sie in die reife glänzende Frucht mit ihren Mäusezähnen hineingebissen. Sicher war sie reif und süß und schmeckte 1000 Mal besser als die Brotkrümel, die sie für gewöhnlich in der Wohnung fand.

Das Wasser lief Ottilie im Mund zusammen. Sie lief zum Ständer und versuchte den Stamm des Baumes zu finden um daran hochzuklettern.

Doch der Ständer war zu hoch und zu glatt um hinauf zu gelangen. Hungrig und müde legte sich Ottilie in ihr Haus und überlegte. Dabei schlief sie ein.

Am nächsten Morgen, als es schon hell wurde, war Ottilie zeitig wach. Niemand war im Haus zu hören und so beschloss Ottilie noch schnell in den Keller zu gehen und nach einem Hölzchen oder Stöckchen zu suchen, um sich einen Weg auf den Weihnachtsbaumständer zu bauen. Die Kellertür stand für gewöhnlich einen Spalt breit offen. So war es auch diesmal. Ottilie huschte durch den Spalt und lief am Rand der Kellertreppe hinab. Dann schlich sie in die Vorratskammer. Dort roch es so gut, dass Ottilie sofort wieder Hunger bekam und nach etwas Essbarem suchte. Genau der Geruch nach Äpfeln stieg ihr in die Nase, wo sie doch seid gestern Abend an nichts anderes mehr denken konnte, als an einen wundervollen rotbackigen süßen Apfel, wie der vom Tannenbaum. Sie fand tatsächlich in der Vorratskammer eine Stiege mit Äpfeln und biss sofort in den Erstbesten hinein. Köstlich war dieser Apfel. Ottilie konnte gar nicht genug bekommen. Sie knabberte und futterte. Einen halben Apfel fraß sie auf. Dann war sie mit einem Mal so satt, dass sie sich ganz müde und schläfrig fühlte. Sie dachte nur noch an ein weiches Himmelbett und wollte träumen von einem Mausehimmel.  Dabei fiel ihr Blick auf das Brett eines Regals, auf dem eine schöne bunte Schachtel stand.

"Diese Kiste wäre genau das Richtige", dachte Ottilie, " Wenn ich über das Rohr an der Wand laufe schaffe ich es bis dort oben."

Halb schlaftrunken lief Ottilie Richtung Schachtel. Sie wollte schon hineinspringen, da staunte sie nicht schlecht. In der Kiste sah es tatsächlich so aus, als stände dort ein richtiges Himmelbett. Sie sah einen Berg mit weißem Puder, der aussah wie Schnee. Ottilie hüpfte hinauf. Die oberste Schicht des Berges war wirklich ganz weich. Ottilie fühlte sich sofort wohl. Die Augen fielen ihr zu und schon schlief sie ganz fest.

Sie schlief so feste, dass sie gar nicht bemerkte, dass plötzlich das Licht im Keller anging und jemand die Treppe hinunterkam. Erst als Ottilies Himmelbett etwas wackelte wurde sie schlagartig wach. Sie erschrak, denn sie merkte dass ihre Schachtel bewegt wurde und kurz darauf sah sie auch den Kopf eines Menschen, der sie zusammen mit dem Schneeberg davontrug.

Sofort stürzte Ottilie sich den Schneeberg hinab und versteckte sich in einer Ecke der Schachtel. "Zum Glück hat mich noch niemand gesehen!", dachte sie. "Wohin werde ich nun gebracht?"

Es ging die Kellertreppe hinauf und am Tannenbaum vorbei. Ottilie war ganz verwundert. Der Tannenbaum war ja gar nicht mehr ganz grün wie gestern. Es gab viele bunte Sachen an dem Baum und Lichter, die leuchteten.

"Was ist hier nur los?", ging es ihr durch den Kopf. Sie wurde mitsamt Schachtel und Schneeberg auf den Küchenschrank gestellt. Da kam auch schon jemand mit einem Messer auf sie zu.

Eine Frauenstimme sagte: "Schneide den Stollen nicht in zu dünne Stücke , sonst brechen sie womöglich auseinander."

Ottilie dachte natürlich, man hätte es auf sie abgesehen und sprang mit einem Satz aus der Schachtel. Sie hörte, wie jemand lauthals kreischte. Dann lief sie über die Arbeitsplatte, sprang auf den Griff einer Schublade und stürzte sich auf den Boden. Sie rannte über den Fußboden. Wo sollte sie nun hin? Ihr Mauseloch konnte sie nun ja nicht aufsuchen, sonst würde sie ihr schönes zu Hause verraten. Also wagte sie einen großen Sprung auf den Weihnachtsbaumständer und lief in die Zweige der Tanne, genau zu ihrer roten Kugel die sie am Vorabend entdeckt hatte. Sie zitterte am ganzen Körper und hoffte, niemand würde sie hier zwischen Kugel und Zweigen entdecken.

Doch schon bald stand die ganze Familie um den Weihnachtsbaum herum. Nur die Mutter hatte sich auf einen Stuhl geflüchtet.

Die Kinder sagten: "Das war aber eine süße Maus, können wir die haben?"

Die Eltern meinten, dass so ein Tier nicht in die Wohnung gehört und antworteten: "Auf keinen Fall! Wir werden sie fangen und dann nach draußen bringen."

"Aber da ist es doch so kalt", entgegneten die Kinder, "Es hat geschneit und die Maus findet dort gar nichts zu Essen." Der Vater meinte: " Sie wird sich schon etwas suchen. Andere Mäuse überleben schließlich auch draußen."

Alle schauten sich im Wohnzimmer um und suchten die Maus. Aber keiner konnte sie sehen. "Wir stellen über Nacht eine Mausefalle auf", sagte der Vater, "dann bekommen wir sie schon."

Das Mädchen, der Familie fand es gemein, die Maus mit einer fiesen Falle zu fangen. Vor allem war sie ja dann tot. Es hatte einen anderen Plan, den es  aber niemandem verriet.

Als am Heiligen Abend alle zu Bett gegangen waren, schlich das Mädchen ins Wohnzimmer und tatsächlich entdeckte sie plötzlich Ottilie im Weihnachtsbaum hinter der roten Kugel. Sie holte schnell die leere Schachtel vom Weihnachtsstollen, und legte ein Handtuch hinein. Mit einer Hand hielt sie die Schachtel unter den Baum und schnitt dann mit der Schere in der anderen Hand den Zweig vom Weihnachtsbaum samt Kugel und Maus ab. Ottilie purzelte sanft auf das Handtuch und wurde dann mit einem Deckel zugedeckt. Sie war mit ihrer roten Kugel in der Kiste gefangen.

Das Mädchen sagte:  "Ab nun wohnst Du bei mir." Sie trug die Maus hoch in ihr Zimmer. Dort gab es in der Ecke des Zimmers ein Loch im Fußboden. Das Mädchen legte zunächst Zweig und Kugel hinein, dann ließ sie Ottilie in das Loch plumpsen.

"Frohe Weihnachten kleine Maus!" sagte das Mädchen und hoffte, dass Ottilie sich bei ihr wohl fühlte.

Doch Ottilie wurde nach dem Heiligen Abend nicht mehr gesehen und auch die rote Kugel war am nächsten Tag verschwunden.

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