Am 03.10.2022 fand die diesjährige groß angelegte Einsatzübung statt, bei der gemeinsam der Ernstfall geübt wird. Diesmal waren Taucher, Strömungsretter, Bootsführer und andere Spezialisten der DLRG unter realen Bedingungen gefordert.

Ein Großaufgebot der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), der freiwilligen Feuerwehr Eddersheim sowie der Einsatztaucherstaffel des Main-Taunus-Kreises konnte man am Montagvormittag gegen 9:30 Uhr am Ufer des Mains bei Eddersheim sehen. Ein Sportboot ist mit einer Schwimminsel kollidiert, zahlreiche Verletzte und geschockte Personen liegen im Unfall- und Uferbereich, einige nicht mehr ansprechbar oder aufgrund eines Schocks schreiend. Eine Person ist untergegangen und wird vermisst – zum Glück nur eine Übung.

Die DLRG-Einsatzkräfte aus dem Idsteiner Land, dem Rheingau und aus Wiesbaden waren bei diesem Übungsszenario, welches sich auch jederzeit am Rhein ereignen könnte, schnell gefordert. Zunächst galt es, einen Überblick über das Unglück zu gewinnen und mit der Einsatzleitung die benötigten Einsatzkräfte zu koordinieren. Diese waren bereits kurze Zeit später mit insgesamt 5 Rettungsbooten und rund 40 Kräften vor Ort. Die Boote brachten nicht nur die benötigten Einsatztaucher zur Vermisstensuche an die Unfallstelle bei Eddersheim, sie transportierten auch traumatisierte Personen ans Ufer zur weiteren Versorgung durch erfahrene Sanitätskräfte. Die Strömungsretter übernahmen die Aufgabe, verletzte Personen im Uferbereich ausfindig zu machen, mittels Erstversorgung zu stabilisieren und den Transport zur Verletztensammelstelle über die Einsatzleitung anzustoßen. Nach rund zwei Stunden konnte der Übungseinsatz erfolgreich beendet werden, alle vermissten und verletzten Personen waren sicher ans Ufer gebracht und versorgt. Eine ausführliche Analyse der Abläufe wird folgen, um weitere Optimierungen in den Abläufen zu identifizieren. Der Leiter der Übung bedankte sich bei allen eingesetzten Kräften, bevor sich diese bei einer gemeinsamen Stärkung am Grillbuffet noch ein wenig über den Einsatz und den Alltag in den DLRG Gliederungen austauschen konnten.

Wegen der Pandemie waren solche realitätsnahen Übungstage in den vergangenen beiden Jahren ausgefallen, so dass neben der fachlichen Umsetzung der Hilfeleistungen ein wichtige Ziel war, die verschiedenen Einsatzkräfte der taktischen DLRG-Katastrophenschutzeinheit aus dem Rheingau-Taunus-Kreis enger zu vernetzen und gemeinsam mit anderen Wasserrettungseinheiten zu trainieren.